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Teil 1: Tanzen mit der Göttin
In der heutigen
Mainstreamkultur ist das Tanzen als Ausdrucks- und Erlebensform fast
verschwunden bzw spielt eine auf Tanzkurse und Diskotheken beschränkte
Rolle. Der Tanz an sich war jedoch über Jahrtausende in fast allen
Kulturen eine entscheidende individuelle und gesellschaftliche
Ausdrucksform, zum Teil als ekstatisches Erlebnis.
Die Ursprünge des
Tanzens (d.h. der Bewegung zu Musik, ethym.: sich hin und her bewegen)
liegen eindeutig im religiösen Bereich: In Ägypten, in Sumer, in China,
in Indien - überall –wurde
zu erst zu Ehren der Götter getanzt. Auch die naturreligiösen Kulturen
in Schwarzafrika, Nordamerika und Sibirien kennen den Tanz u.a. als
schamanische Praktik. Ekstase und Aufgehen von Körper und Geist in
Bewegung sind Formen der Kommunikation mit der anderen Welt. Dabei
praktizierte der/die Tanzende ursprünglich eine Art Gottesdienst, indem
er/sie sich den Energien der jeweiligen Gottheit hingab bzw. sie
heraufbeschwor und durch sich fließen ließ.
Bei uns spielt eine derartige
Form des Tanzens seit der Einführung des Christentums eine immer
untergeordnetere Rolle; letzte Erscheinungen sind z.B. einzelne Phänomene
des Karnevals. Die sprichwörtliche Körperlichkeit des Tanzens mit einer
zum Teil eindeutig sexuellen Komponente war als Praktik mit einer auf
Vergeistigung angelegten Religion, die den Körper an sich ablehnt, nicht
kompatibel.
Der
Tanz bietet uns aber auch heute noch eine hervorragende Möglichkeit uns
mit den Kräften der Göttin oder einer speziellen Inkarnation zu beschäftigen,
sie zu spüren, ekstatisch zu erleben und letztlich zu verschmelzen.
Zu
erst vergiß alle Einwände des gesellschaftlichen
Über-Ichs, du könntest blöd dabei wirken oder aussehen, oder
noch besser: Du kannst nicht tanzen. Jede/r kann tanzen! Es ist eine Gabe
der Göttin. Ein den ganzen Körper spüren, fühlen, erleben und
ausleben. Suche Dir eine Göttin aus, die dich schon immer fasziniert hat,
wähle eine nach Deinem Gefühl zu ihr passende Musik aus. Daß kann im
Einzelfall orientalische Musik für südliche Göttinnen, indische für
indische, aber auch Rave für Kali oder Heavy Metall für Freya bedeuten,
Deine Intuition und Dein Geschmack sind entscheidend. Eine Liebesgöttin
wird laszive Bewegungen und eindeutig sexuelle Bewegungen klasse finden,
eine Kriegsgöttin stampfende Aggressivität usw. – manche lieben
Rasseln, andere Schellen, andere Schleier.
Fang
an Dich zu frei zu bewegen, spüre den freien Fluß der Energien, laß Sie
auf und abwallen, rufe die jeweilige Göttin, wenn Du ein Bild von ihr
kennst, rufe es vor Dein geistiges Auge, vergiß den Rest der Welt,
beobachte Dich nicht selbst, tanze!
Tanze,
genieße, es ist eine Form des heidnischer Göttinnendienstes. Ich bin
sicher, wenn Du Dich komplett entspannst und es schaffst, Dich zur Musik
„gehen“ zu lassen, dann wirst Du eine Göttinnenerfahrung der
besonderen Art machen – und sie häufig wiederholen. Ich tanze seit
Jahren vor meinem Altar zu Ehren verschiedener Göttinnen.
Anmerkung:
Autorepeat ist eine prima Erfindung. |